Gewichtung
Die Stichprobe der Haushalte – die nach bestimmten genau festgelegten Kriterien gezogen wird – dient dazu, dass letztlich mit einem bekannten Ausmaß an Unsicherheit Aussagen über die Grundgesamtheit der Haushalte, also aller privaten Haushalte in Österreich, getroffen werden können.
Um dafür zu sorgen, dass diese Aussagen – wie etwa ein geschätzter Mittelwert – möglichst unverzerrt und mit einem möglichst geringen Maß an Unsicherheit behaftet sind, werden unter anderem Gewichtungen vorgenommen. Jeder Haushalt in der Stichprobe steht für eine bestimmte Anzahl an Haushalten in der Grundgesamtheit. Aufgrund des Stichprobendesigns, der unterschiedlichen Teilnahme-Raten und möglicher zufälliger Abweichungen von bekannten Merkmalen der Grundgesamtheit bildet aber nicht jeder Haushalt der Stichprobe gleich viele Haushalte der Grundgesamtheit ab. Wie viele Haushalte durch den einzelnen Haushalt in der Stichprobe abgebildet werden, um möglichst genaue Aussagen über die Grundgesamtheit treffen zu können, wird durch die Gewichtung bestimmt.
Im HFCS in Österreich kommen dabei drei Gewichtungsschritte zum Einsatz.
Durch sogenannte Design-Gewichte wird berücksichtigt, dass – folgend aus dem Stichprobendesign – nicht jeder Haushalt in Österreich die exakt gleiche Chance hatte, in die Stichprobe gezogen zu werden. Haushalte in der Stichprobe, die durch das Sample-Design unterrepräsentierte Teile der Grundpopulation abbilden, bekommen daher höhere Gewichte zugewiesen und umgekehrt.
Durch sogenannte Non-Response-Gewichte kann teilweise das Problem der Nicht-Teilnahme von Haushalten behoben werden. Nicht bei jedem Typ von Haushalt und nicht in jeder Region ist die Teilnahmebereitschaft und Erreichbarkeit der Haushalte gleich groß. Typen oder Regionen mit höherer Nicht-Teilnahme bekommen daher höhere Gewichte zugewiesen und jene mit niedrigerer Nicht-Teilnahme niedrigere.
Durch sogenannte Post-Stratifikations-Gewichte kann die Stichprobe noch an – aus anderen Quellen bekannte – Merkmale der Grundgesamtheit angepasst werden. Sind bestimmte Bevölkerungsgruppen unterrepräsentiert, bekommen sie höhere Gewichte und umgekehrt.
Aus all diesen Gewichten wird für jeden Haushalt ein finales Gewicht berechnet, das damit auch bestimmt, wie viele Haushalte in der Grundgesamtheit durch jeden einzelnen Haushalt der Stichprobe abgebildet werden.
Detaillierte Informationen zum Thema Gewichtung in der ersten Welle des HFCS in Österreich sind in den „Methodischen Grundlagen für Österreich" veröffentlicht.