HFCS-Seminar (Juli 2019)
Machbarkeitsstudie zur Verbesserung der Forschungsdateninfrastruktur im Bereich Hochvermögender mit dem Sozio-ökonomischen Panel (SOEP)
Mit Carsten Schröder (Direktorium des SOEP am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung)
Das Ausmaß der Vermögenskonzentration in Deutschland lässt sich aufgrund der stark eingeschränkten Datenlage zu hohen Vermögen kaum abschätzen. Dementsprechend sieht auch der fünfte Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung weiteren Bedarf, die Datenlage in diesem Bereich zu verbessern (Bundesregierung, 2017). Wir haben eine Machbarkeitsstudie durchgeführt, in der ein innovatives Konzept entwickelt, implementiert und im Feld getestet wurde, um Personen mit hohen Vermögen in Deutschland (Top-Vermögende) gezielt zu befragen und in das Sozio-ökonomische Panel (SOEP) zu integrieren.
Es zeigt sich, dass eine Umsetzung des vorgeschlagenen Konzepts im Rahmen einer Hauptuntersuchung einen nachhaltigen Beitrag zur Verbesserung der Forschungsdateninfrastruktur im Bereich Top-Vermögender liefern sollte: Im Schnitt gaben die Befragten aus der Machbarkeitsstudie ein Vermögen von rund 10 Mio. Euro an; im SOEP 2012 waren es unter 100.000 Euro. Eine Realisierung des Designs wäre damit ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Datenlage in Deutschland in Hinblick auf die künftige Armuts- und Reichtumsberichterstattung sowie für die Verteilungsforschung insgesamt. Das Konzept lässt sich in analoger Weise auch in anderen Ländern umsetzen. Somit könnte eine Hauptuntersuchung als internationales Vorreitermodell dienen.
Papier zum Vortrag finden sie hier
Dienstag, 9. Juli 2019
Oesterreichische Nationalbank
Otto-Wagner-Platz 3
1090 Wien