Ziele der Erhebung
Hauptziel des HFCS ist es, Informationen zur Struktur der Vermögensbestandteile und Verbindlichkeiten der Haushalte im Eurowährungsgebiet zu erlangen. Zudem wurden Daten erhoben, um Finanzanlage- und Konsumentscheidungen der Haushalte analysieren zu können.
Mikrodaten sind Grundlage für
- das Verständnis individueller Verhaltensweisen der Haushalte.
- die Analyse von Auswirkungen wirtschaftspolitischer Beschlüsse und institutioneller Änderungen.
- die Analyse von Auswirkungen makroökonomischer Schocks
- Einblicke in diverse Aspekte des monetären Transmissionsmechanismus und der Finanzmarktstabilität
Der HFCS ist die in Europa bislang umfassendste Haushaltsbefragung zu diesem Thema. Bislang gibt es eine Reihe von Erhebungen in einzelnen Ländern.Diese sind aber nicht harmonisiert und daher eingeschränkt vergleichbar und umfassen meist nicht alle Bestandteile um die Finanzsituation der Haushalte hinreichend charakterisieren zu können.
Gerade für eine Zentralbank sind Daten zu den Finanzen und zu den Ausgaben der Haushalte unverzichtbar, da sie dazu beitragen, die wirtschaftliche Analyse in Bezug auf Geldpolitik und Finanzmarktstabilität zu verbessern. Die jüngste Finanzkrise hat gezeigt, dass nicht nur die Höhe der Haushaltsverschuldung im Aggregat – wie sie aus Makrodaten berechnet werden kann – für Stabilitätsrisiken wichtig ist, sondern die spezifische Belastung unterschiedlicher Einkommens-, Berufs- und Altersgruppen. Um diese empirische Lücke zu schließen und eine bestmögliche Grundlage für geldpolitische und finanzmarktstabilitätsrelevante Entscheidungen zu erhalten, wurde der HFCS in Österreich durchgeführt. Im Euroraum liefert der HFCS vergleichbare Strukturinformationen über die privaten Haushalte, die auch der Weiterentwicklung von Prognosemodellen und Mikrosimulationen dienen.